Bei Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes ist unser Verdauungssystem empfindlich gestört. Eine Anpassung unserer Ernährungsgewohnheiten ist notwendig, um seine Funktionsfähigkeit wiederherzustellen. Ernährungswissenschaftlerin Dr. Astrid Laimighofer erklärt in ihrem neuen Ratgeber „Schonkost für Magen und Darm“ (TRIAS Verlag, Stuttgart. 2014), welche Lebensmittel bei Magen-Darm-Erkrankungen gut verträglich sind und wie Patienten ihre Ernährung nach dem Drei-Stufen-Plan sinnvoll aufbauen.
In der Wissenschaft wird der Begriff „Schonkost“ heute nicht mehr verwendet. Umgangssprachlich bezeichnet er aber noch immer die sogenannte „gastroenterologische Basisdiät“, die nach Magen-OPs, bei Gastritis, also Entzündungen der Speiseröhre, bei Morbus Crohn und anderen schweren Magen-Darm-Erkrankungen angewendet wird.
In drei Stufen wird der Verdauungstrakt auf eine leichte Vollkost eingestimmt. Zunächst werden Magen und Darm entlastet, indem ihnen nur leicht Verdauliches „zugemutet“ wird, etwa Tee, Schleimsuppen, entfettete Brühe oder Zwieback. Nach dieser Verschnaufpause folgt eine leichte Aufbaukost mit gedünstetem Gemüse, magerem, gekochten Fisch und Fleisch, Reis, Nudeln, Kartoffeln und mageren Michprodukten.
Die dritte Stufe sieht eine Erweiterung des Speiseplans um reifes Obst und Eierspeisen sowie mehr Abwechslung bei Gemüse, Getreideprodukten, Brot, Milchprodukten, Fleisch und Fisch vor. Nach der Aufbauphase können Patienten im Großen und Ganzen wieder alles, schonend zubereitet und in Maßen, essen. Unverträglichkeiten und Besonderheiten müsse jeder Betroffene dabei individuell berücksichtigen, so Astrid Laimighofer.
Die Ernährungswissenschaftlerin erklärt, wie das Drei-Stufen-Konzept funktioniert und bietet über 100 abwechslungsreiche Rezepte für jede Stufe an.
Die Autorin:
Dr. Astrid Laimighofer hat Ernährungswissenschaften mit den Schwerpunkten Psychologie, Diätetik und Marketing studiert. Sie lebt in Wien und arbeitet als selbständige Ernährungswissenschaftlerin.
Wissenswertes: Nach dem Kostaufbau: leichte Vitalkost
Nach dem Kostaufbau können Sie wieder mehr oder weniger alles essen. Achten Sie aber auf Ihre persönlichen Unverträglichkeiten beziehungsweise auf Besonderheiten je nach Krankheitsbild. Ein Ernährungstagebuch hilft Ihnen dabei, mögliche Unverträglichkeiten herauszufinden. Eine Folge von Magen-Darm-Erkrankungen kann zum Beispiel eine vorübergehende Laktose-Intoleranz sein.