Mit einem überraschenden und durchaus positiven Ergebnis konnten Deutschlands Kardiologen bei ihrem Jahreskongress aufwarten: Nach einem Bericht von Spiegel Online sterben Herzinfarktpatienten immer seltener an dem akuten Versagen des lebenswichtigen Organs. Allerdings sind durchaus regionale Unterschiede zu verzeichnen, denn im Osten Deutschlands endet der Infarkt häufiger tödlich als im Rest des Landes. Für die Folgekrankheit Herzinsuffizienz sind die Meldungen dagegen weniger positiv.
Ein Verschluss der Herzgefäße mit einem tödlichen Ausgang ist zwischen 2000 und 2010 bei den Männern um 15,8 Prozent zurückgegangen, bei den Frauen waren es sogar 18,4 Prozent, gab die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie im Rahmen ihres Kongresses bekannt. In Schleswig-Holstein und in Hessen liegen die Zahlen erfreulich niedrig, in Sachsen-Anhalt dagegen erschreckend hoch. Trotzdem nähert sich der Osten Deutschlands dank seiner besseren medizinischen Versorgung zunehmend dem Westen an. Dies liegt nicht nur an der Medizinversorgung, sondern auch an den zum Positiven veränderten Lebensgewohnheiten, teilte der Kongress mit.
Aktuell enden etwa 30 Prozent der Herzinfarkte tödlich. Insbesondere ein gestärktes Gesundheitsbewusstsein dürfte nach Ansicht der Mediziner dazu führen, dass die Menschen mehr auf sich und auf ihre Lebensgewohnheiten achten. Da der Infarkt aber weniger das Ende markiert, wird die Herzinsuffizienz wichtiger. Nach einer Herzerkrankung ist die ausreichende Versorgung des Kreislaufs mit Blut häufig nicht mehr gewährleistet. Deshalb leiden rund drei Prozent der Bevölkerung an einer solchen Herzschwäche. Auch die immer älter werdende Bevölkerung trägt dazu bei, so die Mediziner.
Es bleibt das gute Gefühl, dass eine lebensbedrohliche Erkrankung zunehmend ihren Schrecken verliert. Doch gleichzeitig sind die Gefahren der Folgeerkrankungen lange noch nicht unter Kontrolle.