Dass ein langer und grauer Winter zu trüben Gedanken oder gar zu Depressionen führen kann, ist hinlänglich bekannt. Doch jetzt berichtet der Berufsverband Deutscher Nuklearmediziner, dass immer mehr Menschen den Weg in die Arztpraxen suchen: Sie klagen über schmerzende Gelenke und Knochen. Hervorgerufen werden die Beschwerden offenbar durch den Mangel an Sonnenlicht, der sich nun schon über mehrere Monate zieht.
Auffallend ist, dass die Knochen- und Muskelschmerzen offenbar eher diffus und kaum zu definieren sind. Dabei ist nicht etwa Rheuma die Ursache, auch andere entzündliche Gelenkerkrankungen kommen wenig in Frage. Ein Bluttest hat allerdings in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle einen auffallenden Mangel an Vitamin D nachgewiesen. Anhand einer Studie wird das wiederum belegt, denn über 2.500 wurden im Rahmen dieser Studie untersucht, und an 35 Prozent war eine Mangelerscheinung nachzuweisen. Patienten mit einem Migrationshintergrund litten sogar in 65 Prozent der Fälle an entsprechenden Störungen.
Tatsächlich bildet der Körper Vitamin D, wenn UVB-Strahlen auf der Haut aufprallen. Ausreichend mit Vitamin D versorgt ist, wer sich von März bis September drei Mal wöchentlich bis zu 30 Minuten in die Sonne begibt. Damit ist auch die sonnenarme Zeit im Winter gut abgedeckt. Die Zufuhr von Vitamin D über die Nahrung ist dagegen äußerst schwierig, nur rund 20 Prozent der nötigen Vitaminmenge können auf diesem Weg aufgenommen werden. Entsteht allerdings irgendwann ein ernstzunehmender Mangel, könne mit Hilfe von Medikamenten abgeholfen werden, sind sich Mediziner sicher. Ein Mangel macht sicher einerseits durch Müdigkeit, langsameres Denken, Depressionen, Muskelschwäche und durch Muskelschmerzen bemerkbar. Auch häufige Infekte oder gar Osteoporose und Knochenerweichungen können die Folge sein. Nehmen die Beschwerden Überhand, kann ein Arzt den Vitamin D-Mangel behandeln.