Wenn es um das Thema Impfen geht, sind viele Eltern kritisch. Gesundheitsminister Daniel Bahr hat deshalb eine Impfpflicht für Kinder ins Gespräch gebracht. Sein Vorstoß erhält einer repräsentativen Umfrage der DAK-Gesundheit breite Unterstützung: Vier von fünf Deutschen (79 Prozent) wollen eine Impfpflicht.
Viele Eltern haben sich der Umfrage zufolge dafür ausgesprochen. Denn konsequentes Impfen können die Zahl der Krankheiten reduzieren. Das glauben 82 Prozent der Befragten. Mehr als zwei Drittel (73 Prozent) wollen eine Impfpflicht. Warum? Weil viele Eltern mit dem Thema zu leichtfertig umgingen. Fast genauso viele (68 Prozent) glauben, dass Kinderkrankheiten generell unterschätzt werden. „Der Begriff Kinderkrankheiten verharmlost“, erklärt auch DAK-Ärztin Elisabeth Thomas.
Der Expertin zufolge handelt es sich um ernsthafte Erkrankungen, die schwerwiegende Folgen haben können, bis hin zum Tod. Die einzige Lösung: Impfen. Gefährdet seien gerade junge Erwachsene ohne ausreichenden Impfschutz. Gerade Masern dürfe man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Masern seien nämlich sehr ansteckend. Jahre später könnten demnach noch Gehirnhautentzündungen oder Behinderungen auftreten.
Nur 19 Prozent der Befragten haben sich gegen eine allgemeine Pflicht zum Impfen ausgesprochen. Unter den Impfbefürwortern gibt es dabei auffallende regionale Unterschiede. Am meisten Unterstützung erhält die Impfpflicht aus den neuen Bundesländern (93 Prozent). Deutlich zurückhaltender fällt dagegen die Zustimmung in Norddeutschland (72 Prozent) und Bayern (71 Prozent) aus.