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Ist Sport manchmal besser als eine Therapie mit Medikamenten?

Offenbar gibt es Krankheiten, bei denen Sport genauso gut oder sogar besser wirkt als Medikamente, wie eine aktuelle Studie zeigt. Demnach könnten Ärzte künftig einfach öfter ein Rezept ausstellen mit der Anordnung: Mindestens 3 Mal wöchentlich Sport treiben.

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Sport statt Tabletten?

Eine aktuelle Studie zeigt: Gegen einige Krankheiten hilft Sport genauso gut oder sogar besser als Medikamente. Gerade nach Schlaganfällen, bei Herzproblemen und bei Diabetes Typ 2 kann Bewegung offenbar viel bewirken.

Das schreiben die Forscher in einem aktuellen Fachartikel. Bei der Studie waren Wissenschaftler der London School of Economics und der renommierten Harvard Medical School beteiligt. Sie hatten frühere Untersuchungen in einer Übersichtsarbeit zusammengefasst und somit Daten von 339 000 Menschen ausgewertet.

Die Forscher raten nach der Auswertung der Daten nicht nur mehr Sport zu treiben. Sie empfehlen auch Ärzten, ihren Patienten „Bewegungstherapien“ zu verschreiben. Denn der direkte Vergleich zeige sehr gut, dass Sport positive Auswirkungen hat. Das Forscherteam um Huseyin Naci hat die Ergebnisse ihrer Arbeit im „British Medical Journal“ veröffentlicht. Am überzeugendsten fielen die Ergebnisse demnach für Menschen aus, die einen Schlaganfall erlitten hatten und in der Rehabilitationsphase waren. In zahlreichen Fällen erreichten sie deutlich bessere Ergebnisse durch Bewegung als durch Medikamente, erklärten die Forscher.

Bei Herzkrankheiten und bei Menschen mit erhöhtem Risiko für Diabetes Typ 2 hatte Sport in den meisten Fällen dieselbe Wirkung wie eine Behandlung mit Medikamenten. Allerdings warnen die Forscher Patienten ausdrücklich davor, ihre medikamentöse Therapie aufgrund dieser Ergebnisse auf eigene Faust abzusetzen.

 

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