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Herztod per Ansteckung

Coxsackie-Viren können Herzmuskelzellen befallen und so zu Herzrhythmusstörungen und plötzlichem Herztod führen. Dies hat ein internationales Forschungsteam unter Leitung von Wissenschaftlern der Universitäten Münster und Tübingen herausgefunden.

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Herztod per Ansteckung: Viren können zum Herztod führen. Foto: Dreamstime

Menschen, die an den sogenannten Coxsackie-Viren erkranken, zeigen zunächst die Symptome einer harmlosen Darmgrippe. Die 1948 erstmals entdeckten Erreger können aber auch die Herzmuskelzellen befallen und so zu Herzrhythmusstörungen und plötzlichem Herztod führen. Dies hat ein internationales Forschungsteam unter Leitung von Wissenschaftlern der Universitäten Münster und Tübingen herausgefunden. Die Entdeckung war auch für die Fachwelt überraschend – weshalb diese zunächst mit Skepsis reagierte und die Veröffentlichung mehrere Jahre dauerte. Die Studie erschien jetzt im renommierten „FASEB Journal„.

Selektion der Natur

Die Grippeform, die durch die CVB3-Viren verursacht wird, tritt weltweit auf – besonders häufig aber im Spätsommer und Herbst im südostasiatischen Raum. Dort hat die Selektion der Natur bereits eingesetzt: Die Forscher entdeckten bei ihren Studien eine häufige südostasiatische Genvariation, die den plötzlichen Herztod unwahrscheinlicher macht. “Mehr als 150 Millionen Südostasiaten tragen diese vorteilhafte Genvariante bereits in sich, so knapp ein Viertel der Japaner. Und sie scheint sich weiter auszubreiten”, berichtet der Biochemiker Guiscard Seebohm.

Weitere Forschungen

Die bahnbrechenden Erkenntnisse des Teams haben dieses zur Fortführung seiner Arbeit motiviert: “Nun untersuchen wir, welche Bestandteile des Virus zum Herztod führen. Und auch für erkrankte Menschen könnten die aktuellen Forschungen wichtig werden: Auf Basis der neuen Erkenntnisse werden nun Wirkstoffe entwickelt, die virale Infektionen wie die durch CVB3 hemmen sollen.

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