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Krise in Europa zum Nachteil der Gesundheit

Die Schulden- und Wirtschaftskrise in Europa erhöht offenbar die Suizidrate. Zudem wirken sich Sparmaßnahmen negativ auf die Gesundheitsversorgung in europäischen Ländern aus. Das Europaparlament hat sich alarmiert über die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf die Gesund­heitsfürsorge in der EU geäußert. Die Gesund­heitssysteme gerieten denmach zunehmend unter Druck.

Im Jahr 2009, auf dem Höhepunkt der Finanz- und Wirtschaftskrise stieg die Suizidrate in 54 untersuchten Ländern um 3,3 Prozent, wie eine Studie im Britischen Ärzteblatt (BMJ 2013; 347: f5239) zeigt. Das wären demnach um die 5.000 zusätzliche Selbsttötungen.

Ein Team um Shu-Sen Chang von der Universität Hongkong hat 54 Länder hinsichtlich ihrer Suizidrate untersucht. Demnach gibt es einen Anstieg aufgrund der Wirtschaftskrise. Am stärksten betroffen waren 27 europäische Länder mit einem Anstieg um 4,2 Prozent sowie 18 amerikanische Länder (plus 6,4 Prozent). In Europa nahm die Suizidrate vor allem bei den 15 bis 24-jährigen zu, was mit der hohen Jugendarbeitslosigkeit zusammenhängen dürfte.

Die Suizide sind nach Ansicht des Forschers Shu-Sen Chang nur die Spitze eines Eisbergs, wie das Ärzteblatt berichtet. Auf jede vollendete Selbsttötung kämen 30 bis 40 Versuche, und auf jeden Versuch noch einmal zehn Personen mit Selbstmordgedanken. Nach ersten Schätzungen soll die Suizidrate in 2010 noch einmal um 10,8 Prozent gestiegen sein.

Die strikten Sparmaßnahmen in den europäischen Staaten kommen noch erschwerend hinzu: In vielen EU-Staaten sind die Ausgaben für soziale Dienstleistungen drastisch gekürzt und die Eigenbeteiligung für ärztliche Versorgung und Medikament erhöht worden.

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