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Die Finanzierung und Notwendigkeit eines Kuraufenthaltes

Die deutschen Kur- und Heilbäder erholen sich langsam wieder von der Krise, denn immer mehr Deutsche gehen auf Kur. Dabei darf man allerdings nicht davon ausgehen, dass die Ärzte plötzlich mehr Patienten eine Kur verordnen, nein, es sind meist die Patienten, die auf eigene Faust einen solchen Aufenthalt planen und dann sogar zahlen müssen. Ob in einem speziellen Kurhotel oder einer Privatunterkunft (entsprechende Angebote gibt es u.a. hier), eine Kur heutzutage aus der eigenen Tasche zahlen zu müssen, nehmen viele Patienten in Kauf, wenn es ihnen gesundheitlich weiterhilft.

Alles anders seit der Gesundheitsreform

Die Finanzierung und Notwendigkeit eines Kuraufenthaltes

Die Finanzierung und Notwendigkeit eines Kuraufenthaltes

Die Gesundheitsreform, die in Deutschland Ende der 90er Jahre in Kraft trat, ist mit schuld daran, dass die Krankenkassen nur noch wenige medizinisch notwendige Kurmaßnahmen und Anschlussheilbehandlungen zahlen. Mitte der 90er Jahre hatte die Zahl der Sozialkuren noch bei 900.000 Maßnahmen pro Jahr gelegen. Inzwischen sind es nur noch etwa 70.000. Das haben nicht nur die Patienten sondern auch die Kurorte zu spüren bekommen, denn nur wenige der Patienten waren zunächst bereit, selber einen Kuraufenthalt zu finanzieren. Hinzu kam die weltweite Finanzkrise, die es den Menschen auch in Deutschland nicht einfacher machte. Doch die schwierigen Zeiten scheinen inzwischen überstanden zu sein. Gerade auch aus dem Grund, weil viele Kur- und Badeorte sich zunehmend dem Wellnesskonzept verschrieben haben. Wer nicht aus gesundheitlichen Gründen auf Kur gehen muss, der möchte sich vielleicht wenigstens ab und zu etwas Gutes tun und macht einen Wellnessurlaub.

Verordnung und mögliche Bewilligung

Dieser Schritt scheint dringend nötig gewesen zu sein, wenn man die rückgängigen Zahlen der Gäste betrachtet, die ihre Kur von der Kasse noch bezahlt kriegen. So waren es früher 80 Prozent der Kurgäste, heute zahlen vier von fünf Gästen ihren Aufenthalt selber. Manche haben gar keine andere Wahl, wenn sie ihre Gesundheitsbeschwerden lindern wollen und aus diesem Grund beispielsweise den Urlaub in einem Heilbad nötig haben. Verordnet wird die Kur sowieso vom Arzt, doch es ist der Patient, der die Verordnung anschließend an die Kasse weiterreichen muss. Danach gilt es nur noch, zu hoffen und zu warten, ob man die Kur tatsächlich bewilligt kriegt. Spezielle Fälle erschweren den Verlauf. So muss beispielsweise ein Kurgast, der eine ambulante Kur macht und in einer privaten Unterkunft wohnt, einen Arzt damit beauftragen, seine Heilbehandlung zu bescheinigen. Tut er dies nicht, so besteht die Gefahr, dass das Finanzamt denkt, er würde eine private Erholungsreise machen, weshalb die Kosten nicht anerkannt würden.

Keine Entwicklung zu den Verhältnissen der 90er in Sicht

Den deutschen Patienten und den Kurbädern sowie Hotels wäre es zu wünschen, dass in Zukunft wieder mehr Kurgäste von der Kasse ihren Aufenthalt finanziert bekommen. Doch die Entwicklung sieht leider so aus, dass die Zahl der Selbstzahler wohl auch in den kommenden Jahren steigen wird. Die Kurorte werden sich deshalb wohl weiter auf ihr Wellness Konzept konzentrieren müssen und hoffen, so Gäste bei der Stange zu halten, die den Aufenthalt gesundheitlich nötig haben oder einfach aus Spaß für eine Weile zum Wohlfühlen ins Hotel oder die Einrichtung kommen.

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