Geht es nach der aktuellen Rentenpolitik, dann soll das Renteneintrittsalter in den nächsten Jahren Schritt für Schritt auf 67 Jahre angehoben werden. Eine aktuelle Studie des Deutschen Gewerkschaftsbundes zeigt aber, dass rund 50 Prozent der Berufstätigen der Meinung sind, ihren Beruf nicht bis ins hohe Alter ausüben zu können. Die Vorbehalte gegenüber diesem hohen Renteneintrittsalter häufen sich, und sie sind bei unzähligen Berufsgruppen zu finden.
Was sich zunächst nach einem reinen Problem der Rentenversicherung anhört, wird bei näherem Hinsehen schnell zur Herausforderung für die Gesundheitspolitik. Wer länger arbeitet, ist anfälliger für langwierige und ernstzunehmende Erkrankungen. Dies aber wirkt sich unmittelbar auf die Krankheits- und Behandlungskosten aus, die dadurch massiv steigen könnten. Insbesondere bei Berufen mit einem hohen Anteil an körperlicher Arbeit dürfte es nahezu unmöglich sein, bis ins Rentenalter fit und leistungsfähig zu bleiben, ohne das Gesundheitssystem mit erheblichen Mehrkosten zu belasten.
Es bleibt das ungute Gefühl, dass hier letztlich zwei widersprüchliche Ziele kaum miteinander zu vereinbaren sind, denn wovon die Rentenversicherung vordergründig profitiert, wird sich negativ auf die Gesundheitspolitik auswirken. Es bleibt abzuwarten, welchen Ansatz die kommende Bundesregierung für diesen Spagat wählt.