An der von der Michael J. Fox Foundation unterstützten Studie nahmen mehr als 1800 Menschen im Alter von über 50 Jahren teil. Professor Daniela Berg (Hertie-Institut für klinische Hirnforschung und Neurologische Universitätsklinik Tübingen) untersuchte mit ihren Kollegen über einen Beobachtungszeitraum von drei Jahren verschiedene Auffälligkeiten, wie die Echogenität der Substantia nigra im Ultraschall und mögliche Frühmerkmale, zum Beispiel Veränderungen der Geruchswahrnehmung oder der Stimmung, die auf die spätere Entwicklung einer Parkinson-Erkrankung hindeuten können.
Untersuchungen belegen, dass motorische Verlangsamung und Zittern als diagnose-weisende Symptome einer Parkinson-Erkrankung erst auftreten, wenn mehr als die Hälfte der Nervenzellen, die den Überträgerstoff Dopamin produzieren, im Hirnstamm zu Grunde gegangen sind. Derzeit arbeiten viele Arbeitsgruppen weltweit an therapeutischen Möglichkeiten, die den Verlauf der Erkrankung bessern und Nervenzellen schützen sollen. Dies ist aber nur dann sinnvoll möglich, wenn die Behandlung möglichst früh begonnen wird, im Grunde bevor Störungen der Bewegung auftreten.
Um Menschen, bei denen bereits ein Nervenzelluntergang stattfindet, aber noch keine Bewegungsstörung vorliegt, zu identifizieren, wird nach sogenannten „Biomarkern“ gesucht. Das sind Auffälligkeiten, die anzeigen, welche Personen ein erhöhtes Risiko für eine Parkinson-Erkrankung haben oder die den Prozess des Nervenzellunterganges schon früh nachweisen. Bisher gibt es noch keinen Biomarker, der mit Sicherheit aussagen kann, bei wem eine Nervenzellschädigung vorliegt und wer im Laufe der nächsten Jahre Parkinson entwickelt.