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Warum das Immunsystem im Alter schwächer wird

Im Alter wird das Immunsystem langsam schwächer. Der Grund dafür ist, dass im Alter immer weniger Stammzellen vorhanden sind, aus denen der Körper neue Immunzellen bilden kann. Forscher haben diesen Prozess nun genauer unter die Lupe genommen.

Warum das Immunsystem im Alter schwächer wird
Warum das Immunsystem im Alter schwächer wird

Wissenschaftler der Universität Ulm und des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig haben die Ursache gefunden, warum das Immunsystem im Alter schwächer wird. Der Grund: Im Laufe ses Lebens sammeln sich in allen Zellen DNA-Schäden an. Dadurch verändern sich die Stammzellen des Immunsystems und verlieren die Fähigkeit, sich ständig selbst zu erneuern. Ihre Ergebnisse haben die Forscher jetzt im renommierten Fachjournal Cell veröffentlicht.

Das Immunsystem altert mit

Im ganzen Körper sind sogenannte adulte Stammzellen verteilt. Sie tragen zeitlebens zur Erneuerung der Gewebe bei und können sich immer wieder selbst erneuern. Die adulten Stammzellen des Knochenmarks beispielsweise bilden kontinuierlich Blutzellen. Zu diesen zählen rote Blutkörperchen, aber auch Lymphozyten – die Zellen des körpereigenen, spezifischen Immunsystems. Schon länger ist bekannt, dass Blutstammzellen im Alter an Funktion verlieren. Gerade jene werden schwächer, die für die Aufrechterhaltung der Immunabwehr gegen Krankheitserreger benötigt werden.

Die Max-Planck-Forschungsgruppe an der Universität Ulm unter Leitung von Lenhard Rudolph haben den Mechanismus genauer unter die Lupe genommen. Dabei ist es so, dass Stammzellen eigentllich zu den langlebigsten Zellen des Menschen gehören. Im Laufe der Zeit entstehen aber Schäden im Erbgut der Stammzellen, ihrer DNA. „Unsere Arbeiten zeigen, dass DNA-Schädigung zur Differenzierung der Stammzellen führt“, erklärt Prof. Rudolph. „Hierdurch verlieren die Stammzellen ihre Fähigkeit zur kontinuierlichen Selbsterneuerung, sie gehen verloren“. Gerade der Anteil der Blutstammzellen, der das Immunsystem erneuert, ist besonders anfällig und geht in Folge von DNA-Schädigung altersabhängig besonders schnell verloren.

Einfluss auf die Entstehung von Krebs

Dieser Mechanismus könnte nicht nur für ein schwächeres Immunsystem im Alter verantwortlich sein. „Es ist denkbar, dass dieser Mechanismus primär dem Schutz vor Krebsentstehung dient“, mutmaßt Prof. Rudolph. Die Auslöschung von geschädigten Stammzellen könnte demnach der Krebsentstehung im jungen Erwachsenenalter vorbeugen, da mutierte Stammzellen aussortiert werden. Die zunehmende Anhäufung von DNA-Schäden führt im Alter jedoch zu Problemen, wenn nicht mehr genügend intakte Stammzellen zur Aufrechterhaltung des Immunsystems erhalten bleiben.

Jianwei Wang, der die Studie als Erstautor im Rahmen seiner Doktorarbeit ausgeführt hat, denkt bereits einen Schritt weiter: „Wenn es gelänge, die Lebensspanne der Stammzellen des Immunsystems zu verlängern – allerdings ohne die Kontrolle über die DNA-Schäden komplett zu verlieren – dann könnte man eventuell die Immunfunktion im Alter verbessern. Das würde auch einen besseren Schutz vor lebensbedrohlichen Infekten bedeuten.“

Kommentare


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  1. Wenn der ganze Körper einem Alterungsprozess unterworfen ist, ist es doch eigentlich nicht verwunderlich, dass auch das Immunsystem im Laufe der Jahre ebenfalls altert. Aber das ist ja eigentlich nichts neues.

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